Komet C/2012 K5 (LINEAR)

Wer zur Zeit in der Umgebung von Zürich versucht ein Teleskop auf die Sterne zu richten hat dazu kaum Gelegenheit. Zumeist ist der Himmel bedeckt und wenn einmal doch ausreichend klare Sicht vorhanden ist, machen hohe Luftfeuchtigkeit und tiefe Temperaturen jede Beobachtung zur Geduldsprobe. Bei einem ersten Versuch, kurz vor Weihnachten, den Komet C/2012 K5 zu beobachte, ist mir nach kurzer Zeit die Korrekturlinse des C8 zugefroren, so dass Sterne nur noch als diffuse Kugeln zu sehen waren. Die Taukappe hätte natürlich geholfen, hatte ich aber nicht montiert. In der kalten Nacht hätte aber auch das nicht gereicht.

Daraufhin war klar, dass ich mir eine Heizung für die Korrekturliste bauen musste, die die Linse vor dem Beschlagen oder Zufrieren bewahren kann. Im Internet finden sich dazu verschiedene Anleitungen und auch kommerziell sind Systeme erhältlich. Ich entschied mich für die Selbstbauversion und die Situation am Abend vom 2.1. war „ideal“ für einen ersten Praxistest der Heizung:  hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von -10° C.

Auch der Komet C/2012 K5 (LINEAR) ist immer noch sichtbar, er erreicht dieser Tage sogar seine maximale scheinbare Helligkeit und bietet sich für einen erneuten Versuch an. Leider ist er trotzdem zu schwach um noch im Feldstecher erkennbar zu sein (aktuell 8.1 mag) doch mit dem Teleskop ist er leicht zu finden. Er wandert zur Zeit ziemlich schnell durch das Sternbild Fuhrmann in Richtung Stier.

Aufnahme mit nur 9*60 Sekunden ohne Guiding Cam aufgenommen von Zürich/Höngg aus.

Aufnahme bestehend aus 9 Bildern mit 60 Sekunden Belichtungszeit @ISO 800. Die Aufnahme erfolgte ohne Guiding Cam von Zürich/Höngg aus.

 

Trotz aufgehelltem Nachthimmel gelang mir diese Aufnahme mit meinem C8 und der EOS 500D von unserem Garten in Zürich/Höngg aus. Der Untergrund dort ist nicht besonders stabil und die Ausrichtung des Teleskops mangels Sicht auf den Polarstern erschwert. Ich habe deshalb nur Jupiter für eine grobe Justierung verwendet. Als ich dann trotz allem den Komet finden konnte entschloss ich mich für ein paar schnelle Aufnahmen. Die Eigenbewegung des Kometen wird im Teleskop schon nach wenigen Minuten offensichtlich. Zufällig driftete das Teleskop fast genau in der gleichen Richtung wie der Komet, so dass der Komet in fast allen Einzelaufnahmen nahezu punktförmig war. Die schlechte Teleskop-Ausrichtung war also doch zu etwas gut!

Die zehn Einzelaufnahmen habe ich dann mit GIMP von Hand ausgerichtet und anschliessend ‚addiert‘. Später wollte ich meine neue Guiding Cam ausprobieren und den Komet damit noch besser ablichten, aber da fiel die Batteriespannung bereits unter 9V.

 

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