Krebsnebel

Einmal mehr oder sollte ich sagen ausnahmsweise, riss vor einer Woche die Wolkendecke auf und gab den Blick auf die Sterne frei. Dabei entstand dann diese Aufnahme vom Krebsnebel M1 im Sternbild Stier:

M1, die Supernova im Krebs.

Die Explosionswolke von der Supernova aus dem Jahr 1054. Bild: Peter Englmaier, 2018.

Diese Aufnahme entstand in einer Nacht aus insgesamt 87 Einzelaufnahmen mit verteilt auf drei Filter (RGB). Jedes Einzelbild ist 5 Minuten belichtet, d.h. insgesamt 7.5 Stunden.

Da die Supernova zu einer Zeit geschah, als man in Europa noch an den unveränderlichen Himmel glaubte, passte ein „neuer Stern“ nicht ins Weltbild und wurde weitgehendst ignoriert. Zudem war die Supernova am Tageshimmel nicht sehr auffällig. Lediglich in Flandern (Belgien) viel einem Mönch ein Stern am Taghimmel auf. Weltweit sind immerhin 13 historischen Quellen mit Beobachtungen der Supernova bekannt. Im Jahr 1774 publizierte der Kometenjäger Charles Messier seinen Katalog von diffusen Objekten, die er wegen der Verwechslungsgefahr mit Kometen auflistete. Vermutlich waren ihm diese diffusen Objekte schon vorher begegnet. Der Krebsnebel bewog ihn dann wohl dazu einen Katalog zu erstellen. Als Entdecker des Krebsnebels gilt jedoch John Bevis, der ihn bereits 1731 entdeckte und ihn zusammen mit 10 weiteren Objekten in einem Sternkatalog aufführte.

Erst 1928, also vor 90 Jahren, gelang Edmund Hubble durch Rückrechnung der Expansion des Nebels der Nachweis, dass es sich bei ihm um den Überrest der historischen Supernova handelt. Noch heute kann man die Expansion beobachten, dazu benötigt man lediglich Aufnahmen mit genügend langem zeitlichen Abstand (ein paar Jahre genügen).

Krebs-Nebel M1

Der Krebsnebel M1 im Sternbild Stier ist bekanntlich bei einer Supernovae Explosion im Jahr 1054 entstanden. Seinen Namen hat er durch seine filigranen Strukturen erhalten, die dem irischen Astronom Lord Rosse im Jahr 1844 an Krebsbeine erinnerten.

Die nachfolgende Aufnahme von M1 gelang mir im Februar 2012 in der Feriensternwarte Richert mit meiner Canon EOS 500D an einem Vixen VC200L. Da ich zu dem Zeitpunkt noch keine externe Belichtungssteuerung für die EOS hatte, habe ich 30 Bilder à 30 Sekunden @ISO3200 belichtet und die Aufnahmen anschliessend mit Regim aufaddiert und mit ImageMagick und Gimp weiterverarbeitet.

Aufnahme mit EOS 500D am 8″ Vixen Cassegrain; Aufnahme mit 30*30 Sek = 15 Minuten.