Astronomische Ereignisse 2025

Warten auf Nova T CrB

Wie in der letzten Jahresvorschau angekündigt, sollte der Stern T CrB im Sternbild Coronae Borealis, eigentlich schon längst ausgebrochen sein, doch noch warten die Astronomen weltweit auf dieses sich im Mittel nur alle 80.7 Jahre wiederholende Ereignis. Beobachtet wurden erst 4 Ausbrüche, nämlich 1217, 1787, 1866 und 1946.

Der Stern ist eigentlich ein enger Doppelstern, bestehend aus einem Roten Riesen und einem Weissen Zwergstern. Der Rote Riese (links im Bild), verliert einen Teil seiner äusseren Hülle, weil sie die Roche-Grenze überschreitet und dann die Anziehung vom Weissen Zwerg dominiert. Die gasförmige Sternmaterie aus Wasserstoff und Helium schwappt quasi über und sammelt sich wegen der Drehimpulserhaltung in einer Akkretionsscheibe um den Zwerg (rechts im Bild). Solche Systeme nennt man auch kataklysmisch (Altgriechisch Kataklysmos = Überschwemmung).

Durch Reibung fällt das Gas auf den weissen Zwerg und sammelt sich dort an. Ist genug Material angesammelt, kommt es zu einer spontanen Kernfusion, bei der die Leuchtkraft des Weissen Zwergs rasch ansteigt. Während T CrB normalerweise mit 10 Magnituden nur im Teleskop sichtbar ist, strahlt er im Ausbruch mit 2 Magnituden – heller als der helle Gemma (Alphecca)! Der Stern wird also deutlich, auch mit blossem Auge als ein heller „neuer Stern“ erscheinen. Die Nova ist für wenige Tage sichtbar! Erst mit den Jahren haben die Astronomen festgestellt, dass es sich wiederholende Novae gibt.

Woher wissen wir, dass der Stern gerade jetzt „explodieren“ sollte? Sicher hilft die Periodizität von 80 Jahren, aber diese Periode ist nicht konstant – und es wurden bisher auch nur 4 beobachtet, wobei die erste Beobachtung im Mittelalter von dem Mönch Burchard von Ursberg überliefert ist.

Auch eine Simulation einer solchen Instabilität nicht ganz einfach ist. Jedoch zeigte die Helligkeitskurve vor dem Ausbruch 1946 einen typischen Abfall (dip), und dieser wurde im März/April 2023 erneut beobachtet, woraus der Ausbruch für 2024.4 +/- 0.3 vorgesagt wurde, also für Januar bis August 2024. Aber genauso gut kann es auch noch bis Dezember gehen (2 Sigma-Abweichung). Wir müssen also jederzeit damit rechnen.

Aufsuchkarte:

Sichtbarkeit der Planeten

Merkur: Anfang März und Mitte Juni am Abendhimmel; Ende August und Anfang Dezember am Morgenhimmel. Venus: bis Mitte März Abendstern; ab April Morgenstern. Mars: Bis Ende Juli sichtbar. Alle anderen Planeten sind fast das ganze Jahr sichtbar, insbesondere um Opposition die ganze Nacht.

Jahresübersicht

Januar

 4. Mond bedeckt Saturn

16. Mars in Opposition

25. Beobachtertreff*
29. Neumond

Februar

14. Venus im „Grösstem Glanz“

28. Neumond

März

 5. Merkur beste Abendsichtbarkeit

14. Totale Mondfinsternis

20. Frühlingsanfang
29. Neumond

29. Beobachtertreff*
29. Partielle Sonnenfinsternis in Schweiz sichtbar
30. Anfang Sommerzeit (Uhr 1h vorstellen)

April

26. Beobachtertreff*

27. Neumond
27. Venus im „Grösstem Glanz“

Mai

 2. Vesta in Opposition

14. Juno in Opposition

24. Beobachtertreff*
27. Neumond

Juni

20. Merkur gute Abendsichtbarkeit

21. Sommeranfang
25. Neumond
28. Beobachtertreff*

Juli

24. Neumond

25. Pluto in Opposition

26. Beobachtertreff*

August

 7. Pallas in Opposition
12. Perseiden Maximum (Morgens)
23. Neumond
23. Beobachtertreff*
24. Merkur gute Morgensichtbarkeit

September

 7. Totale Mondfinsternis
20. Beobachtertreff*

21. Neumond
21. Saturn in Opposition
22. Herbstanfang

23. Neptun in Opposition

Oktober

 2. Ceres in Opposition

7. Pallas in Opposition

18. Beobachtertreff*
21. Neumond
26. Ende Sommerzeit (Uhr 1h zurückstellen)

November

20. Neumond

21. Uranus in Opposition
22. Beobachtertreff*

Dezember

 6. Merkur beste Morgensichtbarkeit

13. Geminiden Maximum
20. Neumond

20. Beobachtertreff*
21. Winteranfang

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