LIGO beobachtet eine weitere Gravitationswelle

Wenn zwei Schwarze Löcher verschmelzen entsteht eine Gravitationswelle, das weiss inzwischen jedes Kind. Leider ist damit die Statistik immer noch sehr bescheiden und weitergehende Aussagen sehr schwierig, bzw. reine Spekulation. Mit 31 und 19 Sonnenmassen sind bei der neuen Welle GW170104 wieder ähnlich grosse Schwarze Löcher beteiligt gewesen wie schon bei der ersten Messung. Trotz einer Entfernung von ca. 880 Mpc, etwa 1000 mal so weit wie die Andromeda Galaxie M31, hat das Ereignis die Erde messbar erschüttert (bzw. den Detektor). Da weiterhin nur zwei Detektoren die notwendige Empfindlichkeit besitzen, kann die Richtung, aus der die Welle kommt, nur ungenau bestimmt werden.

Die Wissenschaftler fiebern deshalb der Fertigstellung weiterer Detektoren entgegen.
Quelle: LIGO Detects Third Black Hole Merger – Sky & Telescope

Deep Sky Videos

Kürzlich habe ich den sehr empfehlenswerten YouTube-Kanal DeepSkyVideos von Brady Haran entdeckt. In kurzen Videos werden u.a. die Messier-Objekte vorgestellt, aber auch zu anderen Astro-Themen gibt’s spannende Beiträge.
Die Videos werden in Zusammenarbeit mit der Universitiy of Nottingham und der Universitiy of Sheffield erstellt, entsprechend kommen Wissenschaftler von diesen Unis zu Wort und geben auch interessante Hintergrundinfos. Wohl aufgrund dieser Zusammenarbeit konnte er auch ESO-Einrichtungen (z.B. VLT o. ALMA) besuchen und bietet dem Zuschauer einen sehr direkten Einblick, wie man ihn wohl nur noch besser durch einen eigenen Besuch bekäme.
Gemäss Wikipedia war Brady Haran, ursprünglich aus Australien, kurz für die BBC als Filmemacher tätig, bevor er sich vollumfänglich seinen YouTube-Dokus zu widmen begann. Auch seine anderen YouTube-Kanäle sind einen Besuch wert. Viel Spass beim Stöbern!

SAG Delegiertenversammlung 2017

Apr 8
Am Samstag treffen sich die Delegierten der einzelnen SAG Sektionen in Brugg. Der Vorstand der AGUZ entsendet 5 Delegierte um die Interessen der Mitglieder wahrnehmen zu können. Neben dem Geschäftsteil gibt es wie immer auch interessante Vorträge zu astronomischen Themen. Die Mitglieder der AGUZ können bei Interesse ebenfalls an der DV teilnehmen oder auch nur die Vorträge besuchen. Die DV ist auch eine gute Gelegenheit um mit anderen Astronomen und den Fachgruppen in Kontakt zu kommen. Details: siehe http://www.sag-sas.ch/

29. Februar wird internationaler Feiertag

Wer am 29. Februar geboren ist, hat dadurch bisher immer nur Nachteile gehabt. Da werden sich die Betroffenen sicher sehr freuen zu hören, dass die International Astronomical Union (IAU) in ihrer Resolution „2016 B1“ beschlossen hat, den 29. Februar zukünftig zum internationalen Tag der Astronomie zu erklären und in diplomatischen Verhandlungen bereits mit der EU, den USA und Japan darauf einigen konnte, den Tag auch zum offiziellen Feiertag zu erklären. Die Begründung lautet kurzgefasst, dass der 29. Februar quasi ein geschenkter Gratistag ist, der nicht vom Arbeitsvertrag erfasst wird.  Die Arbeit am Schalttag ist somit nicht rechtens. Nun hofft die IAU Kommission „A3 Fundamental Standards“, die sich mit diesem Thema befasst, dass bis zum nächsten 29. Februar im Jahr 2020 alle Länder  der neuen Regelung zustimmen werden. Der Volkswirtschaft sollen durch den zusätzlichen Feiertag keine Nachteile entstehen, da der Tag ja quasi gar nicht existiert und das Bankjahr auch keinen Schalttag kennt und sowieso nur 360 Tage enthält.

Tag der Astronomie 2017

Es ist wieder soweit, heute ist ‚Tag der Astronomie‘. Auch wenn das Wetter nur so lala ist, lohnt sich heute Abend der Weg in die Urania Sternwarte. Um 21, 22 und um 23 Uhr gibt es Spezialvorführungen mit Vorträgen über Sterne, Planeten und Raumfahrt. AGUZ Mitglieder sollten ihren Ausweis nicht vergessen. Für noch mehr Veranstaltungstipps siehe: https://www.astronomie.ch/events/tagderastronomie.html

Messen bis zum Crash

Warum hat die ESA die Rosetta Sonde in den Komet stürzen lassen? Die Antwort ist einfach: bevor die Sonde wegen der grossen Distanz zur Sonne keine Energie mehr hat, soll sie den Komet noch aus nächster Nähe untersuchen. Beim Absturz gesammelte Daten werden komprimiert und gleich zur Erde geschickt. Freilich ist die Datenmenge die noch übertragen werden kann beschränkt und die Forscher haben deshalb den Ablauf genau geplant. Zu erwarten sind neue Erkenntnisse über die Verteilung von Gas, Staub, UV-Licht und Plasma mit abnehmender Entfernung zur Oberfläche. Nahe der Oberfläche werden die Eigenschaften vom Gas durch die Oberfläche bestimmt. Der Übergang in diesen Bereich, Knudsen-Layer genannt, ist wichtig für die Modelle der Kometen Koma, und soll  genau vermessen werden. Bei einer Datenrate von 45760 bps können während dem Absturz noch 195 MB übertragen werden. Natürlich stammt nur ein kleiner Teil davon aus den letzten Sekunden.

Quelle: Science ‘til the very end | Rosetta – ESA’s comet chaser

Philae Sonde gefunden!

lander Happy End bei der Kometen Mission Rosetta: nur einen Monat vor Missionsende wurde jetzt das Landemodul Philae wiederentdeckt. Eine hochaufgelöste Aufnahme zeigt den verloren geglaubten Lander in einer dunklen Spalte vom Komet 67P/Churyumov–Gerasimenko. Die ungünstige Position erklärt die Schwierigkeiten bei der Kontaktaufnahme. Die gute Nachricht: die von Philae übermittelten Daten können jetzt im richtigen Kontext ausgewertet werden und gewinnen dadurch an Aussagekraft.
Quelle: Philae found! / Rosetta / Space Science / Our Activities / ESA