Merkurtransit am 11.11.19

Am 11. November läuft der Merkur auf seiner Bahn direkt vor der Sonne durch und seine Silhouette kann in einem geeigneten Teleskop beobachtet werden.

Achtung: niemals ohne geeigneten Schutz durch ein Fernglas oder Teleskop in die Sonne schauen. Nur für die Beobachtung der Sonne zertifizierte Filter verwenden! Im Zweifel fragen Sie bitte bei einer Sternwarte oder im Fachhandel!

Der Transit beginnt um 13:35, der Merkur erscheint mit einem Durchmesser von 10 Bogensekunden etwa 200 mal kleiner als die Sonne mit 32 Bogenminuten. Das menschliche Auge kann nur Strukturen grösser als 2 Bogenminuten erkennen. Deshalb kann der Transit nicht mit einer „SoFi“ Brille beobachtet werden.

Merkur um 13:41 vor der Sonne (Simulation). Merkur ist der kleine schwarze Punkt ganz links. Sonnenflecken wie in dieser Simulation wird es nicht geben – die Sonne ist zurzeit praktisch fleckenfrei.

In Wirklichkeit ist Merkur 285 mal kleiner als die Sonne. Die Erde wäre im gleichen Abstand 26 Bogensekunden gross. Mit Mond wären es schon 13 Minuten aber immer noch kleiner als der scheinbare Sonnendurchmesser.

Bis zum Ende lässt sich der Merkurtransit in der Schweiz nicht beobachten, da die Sonne vorher untergeht. Bei mir ist schon um 14:26 Schluss, wenn die Sonne hinter Bäumen verschwindet.

Die Situation um 14:26 (Simulation mit Stellarium).

Reisebericht zur Sonnenfinsternis in Oregon

Mindestens einmal im Leben eine totale Sonnenfinsternis zu erleben, das wünscht sich wohl jeder Sternenfreund. Bisher hatte ich immer nur partielle, zumeist hinter Wolken versteckte, Finsternisse erlebt und habe zunächst auch meine Erwartungen nur wenig hoch geschraubt. Ein paar Minuten ist die Sonne weg und dann wieder da, kein Ereignis, für welches sich die Reise um die halbe Welt lohnt, oder doch? Gemeinsam mit der Familie war ich von San Francisco in Kalifornien nach Oregon mit dem Wohnmobil unterwegs und als Highlight der Reise war die visuelle Beobachtung der Sonnenfinsternis in Madras/Oregon geplant. Dieser Ort war von Sky & Teleskope und Sterne und Weltraum als der Ort mit der höchsten Wahrscheinlichkeit für unbewölkten Himmel empfohlen worden; ein Umstand der zu ungewöhnlich hohem Verkehrsaufkommen und ausgebuchten Campingplätzen geführt hat. Mit zunehmender Reisevorbereitung ist das Highlight immer mehr zum dominierenden Element geworden – hatten wir genug Wasser, würden wir im Stau stecken bleiben oder sonst ein Ausnahmezustand eintreten? In der Tat war der nur für die Sonnenfinsternis angelegte grosse Platz ausgebucht, aber das Chaos blieb aus. Lediglich die Duschen waren 2 Tage nicht benutzbar, weil die Versorgungslaster im Stau stecken blieben. Continue reading

Merkurtransit 9.5.16

Mit viel Wetterglück konnte ich auch im Süden Frankreichs (Côte d’Azur) den Merkur bei seinem Transit vor der Sonne beobachten. Leider riss erst um ca. 13:15 die Wolkendecke etwas auf, der Erstkontakt war somit nicht sichtbar. Stetige Schleierwolken beeinträchtigten die Beobachtung, aber der kleine Punkt des Merkur war dennoch gut sichbar! Mit meinem 35mm H-Alpha Sonnenteleskop und einem iPhone gelangen mir ein paar Schnappschüsse (leider mit einem unerklärlichen, ründlichen Moiré-Effekt…).

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Die beiden Aufnahmen entstanden um 13:28 und 13:52. Gut erkennbar, wie Merkur in diesen 24 Minuten bereits gewandert ist. Auch sichtbar sind aktive Zonen auf der Sonnenoberfläche, erkennbar als weisse Flecken und dunklere „Fäden“.

Wirklich tolle Aufnahmen sind (natürlich) bei der NASA zu finden.

 

Merkur Transit in Zürich

Der Merkur Transit war teilweise auch in Zürich zu beobachten. Während es vormittags noch kleine Schauer gab, riss die Wolkendecke dann am Nachmittag auf und erlaubt ein paar Stunden den Blick auf die Sonne. Neben dem Merkur (unten im Bild) waren auch ein paar Sonnenflecken zu sehen.

Am Nachmittag riss die Wolkendecke auf und erlaubt den Merkur Transit vor der Sonne zu beobachten.

Am Nachmittag riss die Wolkendecke auf und erlaubt den Merkur Transit vor der Sonne zu beobachten.Aufgenommen mit EOS 700D am C8 Teleskop mit „Reducer“ und einem Weisslichtfilter. Belichtungszeit 1/500 Sekunde bei ISO 100.

Merkur Transit

Merkur Transit 2003

Mai 9
Die Merkurbahn ist relativ zur Erdbahn um 7° geneigt. Deshalb läuft der Planet, von der Erde aus gesehen, alle 115 Tage auf seiner Bahn oberhalb oder unterhalb der Sonne vorbei. Alle 3.5 bis 13 Jahre kommt es dabei zu einem Transit, d.h. der Merkur läuft genau vor der Sonne vorbei und erscheint als dunkler Fleck auf der Sonnenscheibe. Da der Merkur sehr klein ist, kann das Ereignis nur in einem Teleskop (mit Sonnenfilter) beobachtet werden. Der nächste Transit wird, gutes Wetter vorausgesetzt, am 9. Mai von 13:12 bis 20:40 in der Urania Sternwarte bei öffentlichen Führungen zu sehen sein. Wer diesen Termin verpasst bekommt am 11.11.2019 eine zweite Chance. Danach muss bis zum Jahr 2032 gewartet werden.

Weitere Informationen.

Achtung: Wer das Ereignis selbst im Teleskop oder Fernglas beobachten will, sondern unbedingt einen ausreichenden Schutz verwenden. Fachgeschäfte erteilen gerne Auskunft über geeignete Filter. Schon ein kurzer Blick in die Sonne kann das Augenlicht zerstören!

Korrektur: das Datum war falsch und wurde korrigiert – bitte beachten!

James Cook und die Venus

Expedition von James Cook – 1769

Ich bin gerade aus Polynesien zurückgekommen, wo ich für 4 Wochen auf Besuch und zum tauchen war.
In Tahiti (Google Maps: Tahiti Plage de la pointe Venus) habe ich unter anderem auch das Monument an James Cook besucht. Cook war dort im Jahre 1769, um einen Venus Transit zu beobachten.

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Paradiesisch präsentiert sich der Plage de la Pointe Venus.

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Vortrag: Polares Eis, ein Geschichtsbuch der Sonnenaktivität

Sonnenaktivität im Eisbohrkern

Apr 17
Seit der Erfindung des Teleskops vor rund 400 Jahren gibt es direkte Zählungen der Sonnenflecken.

Diese zeigen unter anderem zyklische Schwankungen von ungefähr 11 Jahren und Perioden geringer Aktivität, wenn nur noch vereinzelte Sonnenflecken beobachtet werden konnten, wie z.B. während des Maunder-Minimums zwischen 1645 und 1715.

Möchte man etwas über die magnetische Aktivität der Sonne vor der Erfindung des Teleskops wissen, so ist man auf indirekte Methoden angewiesen.

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Urania-Führung: Die Sonne – unser Zentralgestirn

Sonneneruption vom 17./18.6.2013, (c) SOHO Observatorium

Sonneneruption vom 17./18.6.2013, (c) SOHO Observatorium

Jul 27
Spezialführung mit Sonnenbeobachtungen in der Urania-Sternwarte am Sonntag, 27. August 2013. 10.00 bis 11.30 Uhr.

Erfahren Sie erstaunliches über die Sonne – unser Zentralgestirn. Die Demonstratoren Andreas Weil und Urs  Scheifele führen durch den Morgen und erklären mit Computersimulationen unseren Feuerball. Bei guter Sicht können Sie durch Spezialfilter die Sonne im Fernrohr beobachten und sehen, wie eindrucksvoll es darauf zugehen kann.
Türöffnung eine Viertelstunde vor Beginn. Eintritt 15/10/5 Franken. Für AGUZ Mitglieder Gratiseintritt (Ausweis) ! Die Führungen finden bei jedem Wetter statt.

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