Perseiden am Himmel

Wie jedes Jahr erscheinen die Perseiden Anfang August. Das Maximum wird dieses Jahr wieder für den 12. August erwartet, aber zu sehen sind sie vom 17. Juli bis 24. August. Wegen des noch recht hellen Mondes, wird der Strom von bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde eher weniger gut zu sehen sein. Die beste Beobachtungszeit ist in der zweiten Nachthälfte, wenn das Sternbild Perseus im Nordosten steht.

Merkur trifft Venus

Zurzeit ist Merkur am Abendhimmel zu sehen. Gestern hat ihn Piero Tami in Zürich Nord fotografiert. Er steht unterhalb der Venus und ist dadurch besonders leicht aufzufinden:

Merkur und Venus am Abendhimmel © Piero Tami (21.5.2020)

Die kommenden Tage wird Merkur immer höher steigen. Das Video zeigt die Position am Abendhimmel um 21:40 bis Ende Monat. Heute Abend steht Merkur noch näher  bei der Venus und am Sonntag gesellt sich die schmale Mondsichel ebenfalls dazu.

Merkur trifft Venus – Simulation mit Stellarium. Datum und Zeit stehen am unteren Bildrand.
Video funktioniert nicht? Dann gibt es hier noch eine andere Version!

Supernova in M100

In der Balkengalaxie M100 ist zur Zeit eine Supernova Typ 1c zu beobachten. Sie wurde am 7. Januar von der Zwicky Transient Facility entdeckt. Als ich gestern Abend davon zufällig erfuhr, habe ich gleich das Teleskop ausgerichtet und ein Bild gemacht um zu sehen ob die Supernova noch nachweisbar ist.

Balkengalaxie M100 (Bildmitte) mit der Supernova SN2020oi nahe dem Kern. Orientierung: Norden oben, Osten Links.

Eine Supernova Typ Ic entsteht in einem engen Doppelsternsystem mit zwei massereichen Sternen. Typischerweise werden sie in Starburstgalaxien beobachtet. Supernovae von diesem Typ werden auch als Stripped-Envelope Supernovae bezeichnet. Der spannende Wikipedia Artikel liest sich ein bisschen wie ein Krimi bei dem nicht klar wer Opfer und wer Täter ist. Möglicherweise gibt es auch einen Zusammenhang zwischen Typ Ic und bestimmten Gamma Ray Bursts.

Merkurtransit am 11.11.19

Am 11. November läuft der Merkur auf seiner Bahn direkt vor der Sonne durch und seine Silhouette kann in einem geeigneten Teleskop beobachtet werden.

Achtung: niemals ohne geeigneten Schutz durch ein Fernglas oder Teleskop in die Sonne schauen. Nur für die Beobachtung der Sonne zertifizierte Filter verwenden! Im Zweifel fragen Sie bitte bei einer Sternwarte oder im Fachhandel!

Der Transit beginnt um 13:35, der Merkur erscheint mit einem Durchmesser von 10 Bogensekunden etwa 200 mal kleiner als die Sonne mit 32 Bogenminuten. Das menschliche Auge kann nur Strukturen grösser als 2 Bogenminuten erkennen. Deshalb kann der Transit nicht mit einer „SoFi“ Brille beobachtet werden.

Merkur um 13:41 vor der Sonne (Simulation). Merkur ist der kleine schwarze Punkt ganz links. Sonnenflecken wie in dieser Simulation wird es nicht geben – die Sonne ist zurzeit praktisch fleckenfrei.

In Wirklichkeit ist Merkur 285 mal kleiner als die Sonne. Die Erde wäre im gleichen Abstand 26 Bogensekunden gross. Mit Mond wären es schon 13 Minuten aber immer noch kleiner als der scheinbare Sonnendurchmesser.

Bis zum Ende lässt sich der Merkurtransit in der Schweiz nicht beobachten, da die Sonne vorher untergeht. Bei mir ist schon um 14:26 Schluss, wenn die Sonne hinter Bäumen verschwindet.

Die Situation um 14:26 (Simulation mit Stellarium).

Partielle Mondfinsternis am 16. Juli

Morgen Abend ist wieder eine Mondfinsternis zu beobachten. Zwar ist keine sternklare Nacht angesagt, doch kann eine Mondfinsternis auch gerade mit Wolken reizvoll sein – solange die Wolkendecke nicht total ist.  Der Kernschatten wandert von Zürich aus beobachtet von 22:01 bis 1:00 über den Mond. Nicht weit entfernt in südlicher Richtung steht Saturn am Himmel.

Himmelsanblick

Simulation Himmelsanblick: partielle Mondfinsternis mit Saturn und Jupiter

Perseiden Wochenende

Das Maximum, des vermutlich schönste Sternschnuppen Stroms, fällt dieses Jahr auf den Neumond (die Nacht von Samstag auf Sonntag). Zudem ist der Radiant fast im Zenit, d.h. die Bedingungen sind optimal für einen unvergessliche Nacht voller Sternschnuppen. Und sogar das Wetter spielt mit, denn es ist ein klarer Himmel bei angenehmen Temperaturen zu erwarten.

Hier ein paar Tipps für die Beobachtung:

  • Eine bequeme Liege mit einer warmen Decke.
  • Ein Standort fernab von Lichtquellen oder zumindest in eine vor direktem Lichteinfall geschützte Ecke im Garten.
  • Für gelegentliche Spaziergänge am Nachthimmel eignet sich ein  leichtes Fernglas mit geringer Vergrösserung (7-10 fach).
  • Ein Gesprächspartner damit die Zeit nicht lange wird.
  • Eine laaange Liste mit Wünschen, die natürlich geheim bleiben müssen.

Die Perseiden entstehen, wenn die Erde die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle kreuzt. Der Komet hat im Laufe der Zeit viele Staubpartikel verloren, die sich wegen den Gesetzen der Himmelsmechanik entlang seiner Bahn verteilt haben. Auch wenn sich der Komet zurzeit an einer ganz anderen Stelle der Bahn  befindet, trifft die Erde also auf den Staub der dann in der Erdatmosphäre verglüht.

Pro Minute werden etwa zwei Sternschnuppen erwartet. Da niemand den ganzen Himmel auf einmal sieht, kann ein Beobachter jedoch im Mittel nur etwa eine Sternschnuppe pro Minute erhaschen. Etwas Zeit sollte man also doch mitbringen. Auch sind die Augen erst nach 30 Minuten an die Dunkelheit angepasst. Ob der heutige Mensch noch in der Lage ist, so lange nicht auf einen grellen Smartphone Screen zu starren?

Vollmond und eine blau-rote Super-Mondfinsternis

Heute am 2. Januar ist  wieder Super-Vollmond, dass heisst er ist besonders nahe bei der Erde und erscheint deshalb etwas grösser als gewöhnlich. Der Unterschied fällt aber kaum auf, es sei denn man vergleicht zwei unter gleichen Bedingungen gemachte Aufnahmen. Fotografen kennen einen besseren Trick um den Mond sehr gross erscheinen zu lassen: man nimmt den Mond mit einem Teleobjektiv mit möglichst grosser Brennweite neben einem nahen Motiv auf, wobei das nahe Motiv entweder gut beleuchtet sein sollte oder als Silhouette erscheinen kann.

Aufnahme mit partieller Mondfinsternis von Pierro Tami

Am 31. Januar ist gleich noch einmal Vollmond, im Angelsächsischen Raum nennt man einen zweiten Vollmond im Kalendermonat auch „Blue Moon“. Zufällig ist dann auch Mondfinsternis, wodurch der blaue Mond rot gefärbt wird. Auch dieser Mond findet noch in relativer Erdnähe statt (alle 27.55 Tage ist der Mond in Erdnähe, alle 29.53 Tage ist Vollmond, daher folgen immer mehrere Super-Monde aufeinander). Wir erleben dann also eine blaue Super-Vollmondfinsternis. Nur leider nicht in der Schweiz, aber vielleicht ist einer der Leser dann gerade in den USA, Australien oder Japan und kann mir ein Selfi mit Mondfinsternis schicken?

NGC2264: der Weihnachtsbaum im Einhorn

Im recht unscheinbaren Sternbild Einhorn (Monoceros), welches im Winter zwischen Orion und grossem Hund zu sehen ist, befindet sich ein offener Sternhaufen der an einen Weihnachtsbaum erinnert. In dieser Aufnahme wurde der „Baum“ so gedreht, dass der Stamm unten ist (Norden). Links sieht man einen Reflexionsnebel (blau). Im Fernglas sieht man ihn sehr schön, allerdings verkehrt herum. Im Bild erkennt man an der Baumspitze nach oben ausgehend gerade noch den Konusnebel, eine Dunkelwolke die quasi noch einmal einen kleineren umgekehrten (dunklen) Weihnachtsbaum nach oben darstellt.

50*2min @ISO800; 5.2.2016 in Zürich; C8 mit EOS 700D

50*2min @ISO800; 5.2.2016 in Zürich; C8 mit EOS 700D

 

Jupiter und Venus gemeinsam am Morgenhimmel

Zur Zeit kommt es wieder zu einer engen Begegnung zwischen zwei Planeten am Morgenhimmel. Am 18. August standen Jupiter und Venus nur 12′ voneinander getrennt (1/3 des scheinbaren Monddurchmessers).

Begegnung zwischen Jupiter und Venus

Die helle Venus und der etwas lichtschwächere Jupiter am Morgen des 18. August um 5:50. Aufnahme: von Piero Tami mit EOS 600D, 1/50 sec @ISO 800.

Interessant wird es auch morgen und übermorgen, d.h. am 23. und 24. August. Sollte morgens der Blick nach Osten frei sein, stellen sich Jupiter, Venus und die schmale Mondsichel zum Gruppenfoto bereit.