M51 in Farbe

Nachdem ich die Galaxie M51  zwei Stunden in Luminanz, also Schwarz-Weiss, aufgenommen habe, war auch die zweite (kurze) Nacht ausgezeichnet für Aufnahmen geeignet. Immerhin jeweils 5 Aufnahmen mit je 10 Minuten pro Farbkanal sind es geworden. Bei nur 3 Stunden astronomisch dunklem Nachthimmel eine optimale Ausbeute. Insgesamt sind so 4.5 Stunden Zeit in diese Aufnahme geflossen. Mit PixInsight habe ich das Bild noch rauschreduziert und nachgeschärft (im regularisiertes Richardson-Lucy Verfahren mit einer aus den Sternen ermittelten PSF) und den Farbkontrast verstärkt. Das Ergebnis ist fast etwas zu farbig, kann sich aber sehen lassen!

Entlang der Sprialarme sieht man blaue und rote Gebiete mit Sternentstehung. Die blaue Farbe kommt von heissen, jungen OB Sternen. In unserer Milchstrasse kennen wir das ja vom Orionnebel. Die Nachbargalaxie, NGC 5195, zeigt keine Sternentstehung, dafür viele Gezeitenarme (ganz schwach im Bild erkennbar).

Wie man sieht, kann man selbst in Zürich-Affoltern noch interessante Aufnahmen machen.

Deep Sky Videos

Kürzlich habe ich den sehr empfehlenswerten YouTube-Kanal DeepSkyVideos von Brady Haran entdeckt. In kurzen Videos werden u.a. die Messier-Objekte vorgestellt, aber auch zu anderen Astro-Themen gibt’s spannende Beiträge.
Die Videos werden in Zusammenarbeit mit der Universitiy of Nottingham und der Universitiy of Sheffield erstellt, entsprechend kommen Wissenschaftler von diesen Unis zu Wort und geben auch interessante Hintergrundinfos. Wohl aufgrund dieser Zusammenarbeit konnte er auch ESO-Einrichtungen (z.B. VLT o. ALMA) besuchen und bietet dem Zuschauer einen sehr direkten Einblick, wie man ihn wohl nur noch besser durch einen eigenen Besuch bekäme.
Gemäss Wikipedia war Brady Haran, ursprünglich aus Australien, kurz für die BBC als Filmemacher tätig, bevor er sich vollumfänglich seinen YouTube-Dokus zu widmen begann. Auch seine anderen YouTube-Kanäle sind einen Besuch wert. Viel Spass beim Stöbern!

M51 in der Schönwetterkatastrophe

Die Whirlpoolgalaxie M51 ist immer eines meiner Lieblingsobjekte gewesen, zeigt sie doch auch in kleineren Teleskopen recht deutlich ihre Spiralarme die bis zum nahen Begleiter NGC 5195 reichen. Die folgende Aufnahme entstand aus 12 Aufnahmen mit je 10 Minuten Belichtungszeit, also insgesamt 2 Stunden, mit der AST8300 Kamera am Celestron C8 Teleskop. Das Bild wurde mit PixInsight bearbeitet.

Durch die gravitative Wechselwirkung mit der Nachbargalaxie verfügt M51 über starke Sternentstehung in den Spiralarmen und einen aktiven Kern (AGN). Innerhalb der letzten 17 Jahre wurden zudem drei Supernovae beobachtet. Zur Zeit ist jedoch keine zu sehen.

Farbkalibrierung mit PixInsight

Wer erste Versuche mit farbigen Astrofotos unternimmt, wird zunächst recht überrascht sein. Der Himmel ist gar nicht Schwarz, sondern braun-rot manchmal auch grün. Was ist passiert? In diesem Beitrag zeige ich warum das so ist und wie man die Farben korrigieren kann.

Unser Auge sieht Farben anders als ein digitaler Sensor. Die Farbe eines beleuchteten Objekts hängt nicht nur vom Objekt, sondern auch von der Beleuchtung und eventuell vorhandenen Filtern bzw. dem Sensor ab. Damit ein Foto in natürlichen Farben erscheint, muss es auf Tageslicht kalibriert bzw. der Weisspunkt gesetzt werden. Für diese Kalibrierung Continue reading

Sternenklar in Gfell

Eine sternenklare Nacht hat einige unserer Beobachtergruppe diesen Samstag nach Gfell/Sterneberg gelockt. Dazu kam noch eine Gruppe, die sich über Facebook spontan zusammengefunden und gleich ein Zelt aufgeschlagen hat. Überall lag noch Schnee und die Temperaturen waren nur knapp über Null. Dafür war die Atmosphäre ausgesprochen klar und ruhig. Jupiter stand selbst bei hoher Vergrösserung ruhig im Okular und zeigte mehrere Wirbel in den Bändern. Nachdem der Mond untergegangen war, konnten wir im C8 viele Details von M101 und M51 wahrnehmen.  Ein Tipp, den ich vor Kurzem irgendwo gelesen habe, hat sich sehr bewährt: die nur schwach sichtbaren Strukturen werden durch langsames Schwenken des Teleskops besser wahrnehmbar.

Im Norden zeigte sich Kassiopeia tief über dem Horizont. Die Milchstrasse, die sich waagerecht am Horizont erstreckte, war jedoch nur wenig prominent. Die Andromedagalaxie M31 ist noch nicht aufgegangen.

Aufnahmen: Canon EOS 700D mit Samyang f/2.0 16mm Weitwinkel Objektiv. Belichtet 30 Sekunden bei ISO3200 ohne Nachführung.

Extrasolare Planeten: Ein Laboratorium der Planetenentstehung

Läuft ein Planet vor seinem Stern vorbei, kann er durch präzise Helligkeitsmessung nachgewiesen werden. Künstlerische Darstellung. Credits: ESO/M. Kornmesser/N. Risinger (skysurvey.org)

Mai 5
Wie ist unser Planetensystem und die Erde entstanden? Diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten. In den letzten Jahren ist die Anzahl bekannter Exoplaneten, also die Planeten die um andere Sterne kreisen, auf einige Tausend gestiegen. Die grosse Anzahl ermöglicht es die Frage nach der Entstehung unseres Planetensystems besser zu beantworten, indem theoretische Modelle mit statistischen Eigenschaften verglichen werden. Welche physikalischen Prozesse bewirken, dass aus mikroskopischen Staubteilchen grosse Planeten „wachsen“, ist immer noch ein Rätsel. Klar ist nur, ein einziger Prozess kann es nicht sein. Während auf kleiner Skala molekulare Kräfte wirken und Teilchen aneinander binden können, wachsen Protoplaneten ab einer gewissen Masse durch ihre Gravitation weiter. Dazwischen wird es kompliziert. In dem Vortrag von Prof. Christoph Mordasini von der Uni Bern geht es um den aktuellen Stand von Theorie und Beobachtung.

Siehe: www.aguz.ch


SAG Delegiertenversammlung 2017

Apr 8
Am Samstag treffen sich die Delegierten der einzelnen SAG Sektionen in Brugg. Der Vorstand der AGUZ entsendet 5 Delegierte um die Interessen der Mitglieder wahrnehmen zu können. Neben dem Geschäftsteil gibt es wie immer auch interessante Vorträge zu astronomischen Themen. Die Mitglieder der AGUZ können bei Interesse ebenfalls an der DV teilnehmen oder auch nur die Vorträge besuchen. Die DV ist auch eine gute Gelegenheit um mit anderen Astronomen und den Fachgruppen in Kontakt zu kommen. Details: siehe http://www.sag-sas.ch/

29. Februar wird internationaler Feiertag

Wer am 29. Februar geboren ist, hat dadurch bisher immer nur Nachteile gehabt. Da werden sich die Betroffenen sicher sehr freuen zu hören, dass die International Astronomical Union (IAU) in ihrer Resolution „2016 B1“ beschlossen hat, den 29. Februar zukünftig zum internationalen Tag der Astronomie zu erklären und in diplomatischen Verhandlungen bereits mit der EU, den USA und Japan darauf einigen konnte, den Tag auch zum offiziellen Feiertag zu erklären. Die Begründung lautet kurzgefasst, dass der 29. Februar quasi ein geschenkter Gratistag ist, der nicht vom Arbeitsvertrag erfasst wird.  Die Arbeit am Schalttag ist somit nicht rechtens. Nun hofft die IAU Kommission „A3 Fundamental Standards“, die sich mit diesem Thema befasst, dass bis zum nächsten 29. Februar im Jahr 2020 alle Länder  der neuen Regelung zustimmen werden. Der Volkswirtschaft sollen durch den zusätzlichen Feiertag keine Nachteile entstehen, da der Tag ja quasi gar nicht existiert und das Bankjahr auch keinen Schalttag kennt und sowieso nur 360 Tage enthält.

Tag der Astronomie 2017

Es ist wieder soweit, heute ist ‚Tag der Astronomie‘. Auch wenn das Wetter nur so lala ist, lohnt sich heute Abend der Weg in die Urania Sternwarte. Um 21, 22 und um 23 Uhr gibt es Spezialvorführungen mit Vorträgen über Sterne, Planeten und Raumfahrt. AGUZ Mitglieder sollten ihren Ausweis nicht vergessen. Für noch mehr Veranstaltungstipps siehe: https://www.astronomie.ch/events/tagderastronomie.html